In Walldürn: Mit Freude zum Gnadenort

Walldürn. Zwischen fünf und zehn Tagen beschwerlichen Pilgerweges lagen hinter den 370 Wallfahrern und Pilgern der diesjährigen 317. Fulda-/Eichsfelder-/Baunataler-/Unterfränkischen Fußprozession, als diese am Mittwoch traditionsgemäß gegen 12 Uhr über die Fulda-Eichsfelder-Straße und die Fulda-Eichsfelder-Fußgängerbrücke kommend am ehemaligen „Walldürner See“ eintraf.

Empfang am „See“

Dort wurden die Pilger von Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter P. Josef Bregula OFM Conv., P. Irenäus Wojtka OFM Conv., P. Kamil Piotrowski OFM Conv., sowie P. Leon Rawalski OFM Conv., von Gemeindereferent Adrian Ambiel, und von den Walldürner Ministranten mit ihren Fahnen empfangen und dann unter dem Geläut der Glocken zur Wallfahrtsbasilika geleitet. Die legten diese traditionelle Fußwallfahrt nach Walldürn auch in diesem Jahr wieder nach einem Wallfahrtsamt in der Heilig-Geist-Kirche in Fulda gemeinsam zurück. Bereits zum 337. Mal jährt sich in diesem Jahr die Fußwallfahrt nach Walldürn von den Wallfahrtsteilnehmern aus dem Eichsfeld. Mit den Wallfahrern wieder über 30 Musiker sowie mehrere Geistliche und circa 15 bis 20 Sanitäter an.

Neues Pilgerführerteam

Angeführt wurde diese Traditions-Fußwallfahrt in diesem Jahr erstmals vom neuen Fuldaer Pilgerführer-Team mit Winfried Möller, Barbara Gutmann, Stefan Bildhäuser und Hans Vilmar, sowie dem Pilgerführer aus dem Eichsfeld, Hermann Josef Montag, und dem Pilgerführer aus dem Baunatal, Norbert Heil, und einem gut aufeinander eingespielten Organisationsteam. Es leitete die Wallfahrer die ganzen Tage über auf dieser beschwerlichen und anstrengenden Fußwallfahrt sehr umsichtig und führte sie sicher bis ans Ziel.

Am letzten Wallfahrtstag reihte sich auch Bischof Dr. Michael Gerber aus Fulda auf der letzten Tagesetappe von Külsheim nach Walldürn ein, am Zielort angelangt vom ehemaligen „Walldürner See“ bis zur Basilika taten dies auch der Stadtpfarrer und die Patres des Franziskaner-Minoriten-Konvents Walldürn.

Müde und erschöpft angesichts der Strapazen in den zurückliegenden Tagen, aber dennoch voller Freude und Zuversicht angesichts des erreichten Wallfahrtszieles, wurde die Pilgerschar unter dem Geläut der Glocken der Basilika die letzte Wegstrecke durch die Seestraße und Hauptstraße zur Gnadenstätte des „Kostbaren Heiligen Blutes“ in der Basilika geleitet.

Traditioneller Fußfall

Auch in diesem Jahr wurde wieder die Tradition des ursprünglichen Wallfahrens mit den besonderen Ausdrucksformen und religiösen Empfindungen gewahrt, das bewies die Tatsache, dass sich viele der Teilnehmer der Fußprozession beim ersten Anblick der Wallfahrtsbasilika zwischen Höpfingen und Walldürn auf die Erde niedersinken ließen und nach dem Einzug in der Basilika den traditionellen Fußfall vornahmen und dabei vor dem Hochaltar den Boden mit dem Mosaik des Schiffes Petri küssten. Nach der Ankunft verweilten die Pilger dieser neben der Kölner Fußprozession ältesten und traditionsreichsten Walldürner Fußprozession nach der Ankunft in der Basilika, um dort das „Kostbare Heilige Blut Jesu Christi“ in Form eines Blutkorporales am Blutaltar zu verehren. Mit der Teilnahme an dieser Fußwallfahrt stellten sie die tiefere innere Einstellung zum christlichen Glauben und zur katholischen Kirche eindrucksvoll unter Beweis.

 

Pontifikalamt in der Basilika

Im Anschluss fand noch ein feierliches Pontifikalamt mit Bischof Dr. Michael Gerber aus Fulda als Hauptzelebrant statt (siehe weiteren Bericht.)

Bericht aus den Fränkischen Nachrichten vom 16.06.2022, Autor: Bernd Stieglmeier