Pilgergruppe aus Medlitz in Walldürn

Ankunft der Medlitzer Fußpilger am Walldürner Gnadenort zum kostbaren Blut in Walldürn

Es sind zwar noch 7 Wochen bis zur diesjährigen Hauptwallfahrtszeit, aber am vergangenen Samstag kamen bereits die ersten Fußpilger in der Wallfahrtsstadt an.

Vor genau 30 Jahren haben sich die Medlitzer Pilger entschlossen nach Walldürn zu pilgern. Medlitz liegt im oberfränkischen Landkreis Bamberg und es sind genau 161 km, die die Pilgergruppe in 4 Tagen zurückgelegt hat. Sonne, Wind und Regen wechselten sich ab und die Pilger, quer durch alle Generationen, erlebten segensreiche und erfüllte Tage!

Wir wünschen Euch Pilgern aus Medlitz, dass diese Tage Eurer Wallfahrt noch lange nachwirken und Ihr diese erlebte Gemeinschaft mit in Euren Alltag nehmen könnt.

🎼“Und bis wir uns wieder sehen, halte Gott Euch fest in seiner Hand!“ 🎼☺️

Dr. Joseph Bellinghausen gestorben

Die Wallfahrt von Köln nach Walldürn war seine große Leidenschaft. Weit über 40 Mal machte sich Dr. Joseph Bellinghausen aus Troisdorf auf den langen Pilgerweg.
Am Donnerstag (25.01.2018) ist er im Alter von 85 Jahren verstorben.

Dr. Joseph Bellinghausen

Quelle: Repro: Wallfahrtsleitung Walldürn

Sein Humor begleitete ihn auch in schwierigen Zeiten und half auch so manchem Pilger über die Strapazen einer Wallfahrt hinweg.
Nicht nur als Brudermeister und Organisator der über 250 Kilometer langen Wallfahrt mit stets an die 300 Pilgern war er bekannt. Insgesammt 33 Jahre war er als Jurist tätig und zuletzt Oberstaatsanwalt in Köln.

 

Dabei leitete er 22 Jahre lang die Abteilung „Politische Straftaten und Pressesachen“. Er musste sich etliche Jahre mit dem Terrorismus befassen. In diesem Amt nahm er zu 20 Prozent auch Aufgaben des Generalbundesanwalt in Karlsruhe wahr.
Der gläubige Katholik engagierte sich im Kirchenvorstand von St. Hippolytus und in der Bruderschaft vom Kostbaren Blut.
Bellinghausen hinterlässt seine Frau und drei Söhne.

Ankunft der Kölnpilger

14.06.2017 –  Am Montag erreichten die Wallfahrer ihr Ziel / Sieben Tage auf dem 262 Kilometer langen Weg unterwegs

Am Friedhof wurden die 250 Pilger – darunter auch wieder Wallfahrer aus Walldürn und der Region – neben Kardinal Woelki, Köln, von Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM conv., den Franziskanerpatres, Bürgermeister Markus Günther und zahlreichen Walldürner Bürgern begrüßt. Unter den Klängen der Odenwälder Trachtenkapelle führte der Weg der Wallfahrer in die Basilika. Dort angekommen versammelten sich die Wallfahrer für die Dankgebete rund um den Blutaltar.

Am Blutaltar legten die Wallfahrer auch einen Rucksack ab. Um den Leitgedanken „Lasten füreinander tragen, Freude miteinander teilen“ der Wallfahrt für jeden sichtbar umzusetzen, wurde der Rucksack in diesem Jahr mitgeführt. Jeder Wallfahrer, jede Gemeinde durch die der Pilgerweg führte, jeder Freund und Förderer der Wallfahrt aber auch Zuschauer am Wegesrand konnten ihre Lasten und Freude in Form von Zetteln in diesem Rucksack einlegen. Am Wallfahrtsende wurde der gefüllte Rucksack am Blutsaltar in der Wallfahrtsbasilika niedergelegt, sagte Brudermeister Stefan Beßlich.

„Am Ziel angekommen“

„Sie haben es geschafft, sie sind am Ziel ihrer Pilgerstrecke angekommen“ sagte Pater Josef bei der Begrüßung. Er hoffe, dass die Wallfahrer auf der Strecke wieder viel Positives erlebt haben und den Alltagsstress für einiger Zeit vergessen oder wenigstens ausblenden konnten. Oft seien es Kleinigkeiten, die einen aus dem Alltag holen und zuversichtlich in die Zukunft blicken lassen.“Schöpfen sie Kraft aus diesen hoffentlich vielen Kleinigkeiten, Kraft für ihren Alltag, für sich selbst und ihre Familien, für ihr weiteres Leben.Nehmen sie die Euphorie dieser Wallfahrt mit hinaus in ihren Alltag und geben sie dies auch an ihre Mitmenschen weiter.“

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki zollte den Pilgern Hochachtung und Respekt, dass einen so lange Weg gegangen sind. Ein wichtiges Wort des Christentums sei „für“. Christus habe sein Blut „für und hingegeben“. Daraus fließe alles Heil – „für uns, für die ganze Welt, für die Kirche“. Am Ziel der Wallfahrt angekommen werde manch Belastendes, Schweres von den Pilgern abfallen. Das sei auch die Erfahrung, die man machen werde, wenn man zum Heiland komme. „In dem Wissen, da ist einer, der uns erwartet, der bereit ist, uns in die Arme zu schließen.“

Stefan Beßlich sprach von einer guten Wallfahrt durch wunderbare Landschaften, mit guten Gesprächen und einem guten Miteinander. Die allerdings unter dem unbeständigen Wetter litt. Die Spende, die auf dem Weg aus den Reihen der Pilger zusammen kam, kommt Menschen in Sierra Leone zugute, sagte Beßlich. 8500 Euro haben die Wallfahrer gesammelt. „Damit retten sie Menschenleben“, so Beßlich.

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