Jesus Christus ist ein Vorbild

Walldürn. Ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen Hauptwallfahrtszeit war am zweiten Wallfahrtssonntag, dem Familiensonntag, das Kommen von Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte der Weihbischof das Leitwort der diesjährigen Hauptwallfahrtszeit: „Wir sind gekommen, ihn anzubeten (aus dem Matthäus-Evangelium). Kirchenmusikalisch feierlich umrahmt wurde das Pontifikalamt von Kirchenmusiker und Organist Sven Geier und von einer aus Mitgliedern der Familie Kreis bestehenden Schola.

Nachdem der Hauptzelebrant von Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter P. Josef Bregula OFM Conv. und den weiteren Konzelebranten sowie den Ministranten unter dem feierlichen Geläut der Glocken vom Pfarrheim aus über den Wallfahrtsplatz in die Wallfahrtsbasilika dortigen Hochaltar geleitet worden war, begrüßte Pater Josef viele Wallfahrer, viele Familien den Hauptzelebranten, Bürgermeister-Stellvertreter Jürgen Schmeiser mit einigen Stadträten und Kreisräten, die Mitglieder des Pfarrgemeinderates mit der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Eva-Maria Kötter an der Spitze, sowie eine Reihe von Pilgergruppen.

Der Stadtpfarrer sagte zum Leitwort, in diesem Geiste und Sinne sollte als gute Christen gemeinsam auf diesem Weg unseren weiteren Lebensweg bestreiten und nach seiner Wahrheit leben, damit wir zum ewigen Leben bei ihm, unserem Herrn gelangen können.

Nach den von Lektor Wolfgang Eisenhauer vorgetragenen Lesungen aus dem Buch Sacharija und aus dem Brief des Apostel Paulus an die Gemeinden in Galatien sowie nach der Verkündigung des Heiligen Evangelium nach Lukas durch Diakon Hans Miko stellte Weihbischof Florian Wörner das Leitwort in den Mittelpunkt seiner Predigt.

Die Frage „Für wen hältst du dich eigentlich?“ in den Raum stellend, versuchte er deutlich zu machen, dass dies oftmals ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen sei, dass ein jeder positiv über ihn denke. Er persönlich als Priester und Geistlicher glaube, dass in dieser Fragestellung primär eine Glaubensfrage zu sehen sei, wobei er hierbei deutlich machen wolle, dass bei allem Jesus Christus eine besondere Persönlichkeit, ein außergewöhnlicher Mensch und ein Vorbild sei. Jesus Christus sei der Christus Gottes, er komme von Gott. Jesus Christus sei der Messias. Nicht Fleisch und Blut hätten dies dem Apostel Petrus einst offenbart, sondern allein Gott in seiner Allmacht.

 

Leidensweg auf sich genommen

Jesus Christus sei Gottes Sohn – dies sei die Antwort des Glaubens. Die Erlösung der Menschheit sei durch den Tod Jesu Christi am Kreuz und durch seine Wiederauferstehung erfolgt. Jesus Christus sei der Erlöser – durch seine Wunden am Kreuz seien wir Menschen erlöst. Jesus Christus habe ganz bewusst diesen Leidensweg auf sich genommen, sei für uns Menschen am Kreuz gestorben und dann schließlich wiederauferstanden. „Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus Christus den Sieg davon getragen.“

Der Mensch sei nirgends größer, als wenn er vor Gott knie, in dem Wissen, dass Gottesfurcht jegliche Heidenangst vertreibe. Besonders wichtig sei es, Gott und Gottes Sohn Jesus Christus allzeit die Ehre zu geben und zu huldigen, was wiederum aber auch wieder heiße, ihm das Sagen zu geben. Alle Menschen seien Geschöpfe Gottes und so gesehen gelte es, Gott anzuerkennen und allzeit das zu tun, was er uns sage. Eine jeder solle und müsse anerkennen, dass Gott in diesem unserem irdischen Lebensdasein stets die erste Geige spiele.

Das Wort „Selbstverleugnung“ danach in den Mittelpunkt seiner Predigt stellend, forderte er alle Gottesdienstbesucher auf, stets nicht das „Mein“, sondern vielmehr das „Dein“ und „Unser“ in den Mittelpunkt des Lebens- und Familienalltags zu stellen – so wie dies Jesus Christus uns Menschen einst vorgelebt habe.

Ein jeder gläubige Katholik heute sei dazu aufgefordert, es Jesus Christus gleichzutun. Der Weg Jesu Christi sei einzig und allein der richtige und wahre Weg in diesem irdischen Leben, und nur dieser Weg bringe uns zum richtigen Ziel, zum Reich Gottes. Gerade die Wallfahrt brauche solche Menschen! ds

 

Bericht aus den Fränkischen Nachrichten vom20.06.2022, Autor: ds