Auslöser war das Gebet für die Eindämmung der Corona-Pandemie vor dem geöffneten Blutschrein

Übertragung des Gottesdienst aus der Wallfahrtsbasilika Walldürn

Es war mit Blick auf die lange Wallfahrts- und jüngere Zeitgeschichte sicherlich einmalig, dass der Blutschrein außerhalb der Hauptwallfahrtszeit und anwesender Pilgergruppen zum Gebet geöffnet wurde. Auslöser war die immer stärker ansteigende Ausbreitung der Corona-Pandemie Mitte März 2020. Das Pastoralteam hatte sich dann kurzer Hand dafür ausgesprochen, dass in dieser außergewöhnlichen Lage und bedingt auch nach Aussetzung der Gottesdienste in der Seelsorgeeinheit der Blutschrein zum Gebet für die Eindämmung und Beendigung dieser bedrohlichen Situation geöffnet wird.

Abendandachten wurden in der leeren Basilika gefeiert  – mit Liveübertragung übers Internet

Ende März fand dann die erste Abendandacht in der leeren Basilika statt. Dies war dann gleichzeitig auch der Beginn für eine Kommunikation, die bislang in der Wallfahrt und der Seelsorgeeinheit Walldürn noch nicht stattgefunden hatte: Liverstreaming (Direktübertragung) auf den Social-Media Kanälen von YouTube und Facebook.

Der große Vorteil war, dass sich bereits in den Jahren zuvor ein vierköpfiges Online-Team gefunden hatte, um die Wallfahrt über die sozialen Netzwerke zu verbreiten. Dennoch: Diese Herausforderung war von einer ganz anderen Größenordnung. Mit durchweg privaten Endgeräten, Leitungen und entsprechender digitaler Ausrüstung wurden die Übertragungen realisiert. Die Stadt Walldürn hatte mit zwei großen Beleuchtungs-strahlern dankenswerterweise die Arbeit unterstützt und so konnte ein qualitativ optimales Bild für die Computer- und Fernsehbildschirme erzeugt werden.

Übertragungstermine wurden erweitert

Neben den Abendandachten am Blutaltar wurde dann zusätzlich die Heilige Messe donnerstags am Blutaltar live übertragen. Auch die Kar- und Ostertage, die weiterhin ohne Gläubige in der Basilika stattfanden, wurden in vollem Umfang live in die häuslichen Wohnzimmer gesendet. Mittlerweile wurde ein eigener YouTube-Kanal unter „Seelsorgeeinheit Walldürn“ eröffnet und bis heute haben sich dort 408 Abonnenten registriert. Von Übertragung zu Übertragung konnte das Team durch umfangreiche Ankündigungen eine größere Reichweite erlangen und auch die vielen positiven Rückmeldungen nahmen zu. „Die Menschen hatten sich von Herzen bedankt, dass wir diese Möglichkeit angeboten haben und sie so mit uns in Verbindung bleiben konnten“, weiß Pater Josef Bregula OFM conv. im Rückblick zu berichten.

Übertragungen im Rahmen der abgesagten Wallfahrtszeit

Auch nach den ersten Lockerungen und der Öffnung der Gottesdienste für eine heute noch begrenzte Anzahl von Kirchenbesuchern, wurden an den Hochfesten Christi Himmelfahrt und an den Pfingsttagen diese Livestreamings fortgeführt. Zudem zeigte auch immer mehr der katholische Fernsehsender K-TV Interesse und nahm die Gottesdienste aus Walldürn in sein Programm auf. Erfreulicherweise auch in der Phase der abgesagten Hauptwallfahrtszeit. Durch diese positiven Rückmeldungen entschlossen sich die Verantwortlichen im Pastoralteam auch für die Übertragungen an Fronleichnam und dem Großen Blutfeiertag um den Gläubigen innerhalb der Seelsorgeeinheit und den vielen Pilgern eine Teilnahmemöglichkeit an den Eucharistiefeiern anzubieten.

Und auch bedingt durch die vielen online zugesandten Anliegen von Menschen, wurden ab dem Dreifaltigkeitssonntag bis zum Sonntag, 5. Juli die Abendandachten auf YouTube und teilweise auch in K-TV übertragen. „Es war eine echte Herausforderung bei der wir immer dazugelernt haben und gleichsam war es auch eine ganz wunderbare Erfahrung in der Gruppe“, so das Fazit des Online-Teams.

Rund 11.000 Einzelnutzer erreicht

Bei den bisher 44 Übertragungen waren rund 11.000 Einzelnutzer live dabei und insgesamt wurden die Videos in ihrer Gesamtheit rund 40.000 Mal aufgerufen. Dabei wurden aus sechs Ländern, darunter Deutschland, Österreich, Polen und der Schweiz, die Aufrufe registriert. Die Technik und die Organisation war das Eine. Aber vor allem waren es auch die Predigten, die Texte und die immer wieder neu arrangierte Musik mit wechselnden Solisten, die diese Zeit zu einer ganz besonderen und emotionalen Erfahrung für alle gemacht hat.

 

Glaubenskommunikation auf Social Media

Online-Redaktionsteam setzt moderne Medien ein – Aktuelle Berichterstattung –  Vielzahl von Nutzern erreicht – geistliche Impulse zur Hauptwallfahrtszeit  

„Mit dieser Aufmerksamkeit hätten wir zu Beginn unserer Aktivitäten nicht gerechnet“, so das Online-Team der Wallfahrt zum Heiligen Blut. Um was genau geht es dabei: In den letzten drei Jahren wurde die Berichterstattung über die vierwöchige Wallfahrtszeit im Bereich der sozialen Medien deutlich intensiviert. Dies kommt damit auch der Überlegung aus dem Positionspapier nach, das der Arbeitskreis „Wallfahrt“ 2014 in Bezug auf die Entwicklung der Wallfahrt aufgestellt hat.

Zusätzlich zur schon lange bestehenden Internetseite, die aktuell auch einer Neugestaltung unterzogen wird, wurde der Social-Media-Bereich kontinuierlich ausgebaut und mit Leben erfüllt. Konkrete Maßnahmen waren dabei: die Entwicklung einer Wallfahrts-App für Smartphones, die Aktivierung einer Facebook-Seite, die Einführung eines digitalen Newsletters sowie die Einbindung der audiovisuellen Plattform „Instagram“ als weitere mediale Plattform.

Das Online-Redaktionsteam bestehend aus Marcel Ditrich, Clemens Heffner, Felix Kaufmann und Achim Dörr treffen sich dabei in regelmäßigen Abständen um die strategischen Planungen in der Berichterstattung festzulegen. „Die Informationen sollen in allererster Linie der Glaubenskommunikation dienen und über die Wallfahrt zum Heiligen Blut sowie Walldürn als Größte Eucharistische Wallfahrtsstadt in Deutschland berichten“, betonen die Teammitglieder.

Auf Facebook und Instagram wurden seit zwei Jahren verschiedene Schwerpunkte kommuniziert: Tagesaktuelle Berichte von den Fußwallfahrten aus Köln und Fulda, geistliche Impulse zur Hauptwallfahrtszeit, Gedanken zum Alltag während des Jahres und vor allem die Vor- und Nachberichterstattung der besonderen Wallfahrtstage. Dabei wird bei der Kommunikation besonderen Wert auf ausdrucksstarke Bilder gelegt.

wallfahrtsbasilika-tablet

Ob über das Tablet oder Smartphone: Die Wallfahrt in Walldürn ist präsent und hat die modernen Kommunikationswege deutlich intensiviert.

Die Vernetzung mit den Pilgern und der Pilger untereinander ist ein positiver Nebeneffekt und die Wallfahrt wird auch ein Stück weit erlebbar gemacht für diejenigen, die nicht dabei sein können. Die vielen Zugriffe und eingestellten Kommentare von außen sind ein Zeichen dafür, dass man auf dem richtigen Weg ist und wahrgenommen wird.

Pilger vor der Wallfahrtsbasilika

Pilger informieren sich gerne über die Sozialen Medien über die Wallfahrt zum Heiligen Blut. Die Nutzerzahlen und Zugriffe sind in den letzten drei Jahren enorm angestiegen.

Das Online-Team, das ehrenamtlich aktiv ist, ist sich der Verantwortung auf diesen modernen Kommunikationsplattformen bewusst und geht damit umsichtig vor. Mit den Online-Redaktionen des Erzbistums Freiburg und des Bistums Würzburg steht man häufig in Kontakt und weitere sollen folgen. Viele gute Ideen schlummern noch in den Köpfen und sollen dazu beitragen, dass die Wallfahrt zum Heiligen Blut auch auf diesem Weg seinen Bekanntheitsgrad weiter ausbaut.

Zahlen von dem Online-Redaktionsteam

Mit Schließung des Blutschreins vor zwei Wochen ist die Wallfahrtszeit 2017 zu ende. Nun können wir uns auch offiziell mit Zahlen der diesjährigen Hauptwallfahrtszeit zurückmelden!

Mit Schließung des Blutschreins vor zwei Wochen ist die Wallfahrtszeit 2017 zu ende. Nun können wir uns auch offiziell mit Zahlen der diesjährigen Hauptwallfahrtszeit zurückmelden!

Neben der Facebook-Seite haben wir auch einen Newsblog (http://blog.wallfahrt-wallduern-mobil.de/) auf den genau 647 mal zugegriffen wurde.

 

Zudem haben unsere Fotografen an die 2.400 Fotos geschossen und 7 Live-Übertragungen in Facebook gestreamt sowie insgesamt eine dreiviertel Stunde Videomaterial hochgeladen.