Wieder einmal dokumentierte die Fronleichnamsprozession, die auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurückblicken kann, ein beeindruckendes öffentliches Glaubensbekenntnis, wie es in dieser Form und Größe die meisten auswärtigen Wallfahrer nur selten erleben.
Vertieft wurde die besondere Ausstrahlungskraft durch die mit der Fronleichnamsprozession verbundene Blutsprozession, die sich im Mittragen von Monstranz und Blutkorporale offenbart.
Neben den vielen Prozessionsteilnehmern aus Walldürn und den Stadtteilen sowie Pilgern der Fulda-Eichsfelder/Baunataler/Unterfränkischen Fußprozession kamen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Gläubige aus dem gesamten süddeutschen Raum nach Walldürn, um das Fronleichnamsfest, das eng mit der Walldürner Wallfahrt verbunden ist, zu feiern. Vorausgegangen war ein feierliches Hochamt in der Basilika, in dessen Mittelpunkt die Predigt des Provinzials der Franziskanerminoriten, Pater Bernhardin M. Seither, stand. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor „St. Cäcilia“, einem Orchesterensemble und den Gesangssolisten Sigrid Böhrer, Bianca Breunig und Gerhard Kern, die gemeinsam unter der Leitung von Katrin Kirchgeßner die Valentin-Rathgeber-Messe „Missa in F-Dur“, das „Ave verum corpus“ und verschiedene Fronleichnamsgesänge zum Lobpreis Gottes zur Aufführung brachten.
An der sich anschließenden Prozession nahmen neben den kirchlichen Vereinigungen, Erstkommunionkindern, Ordensschwestern und Jugendlichen mit ihren Fahnen und Wimpeln auch wieder zahlreiche Walldürner Vereine mit ihren Fahnenabordnungen, Vertreter der Stadt mit Bürgermeister Markus Günther, Mitglieder des Gemeinderates, Oberstleutnant Bienert vom Bundeswehr-Standort Walldürn, eine Ehrenformation der Bundeswehr und der Freiwilligen Feuerwehr sowie die Mitglieder des Pfarrgemeinderats der Seelsorgeeinheit Walldürn und der katholischen Pfarrgemeinde „St. Georg“ teil.
Segen erteilt
Unterwegs machte die Prozession an den vier großen Freialtären an der Volksbank, vor der Turnhalle Keimstraße, „Am Plan“ und auf dem Wallfahrtsplatz halt, wo jeweils der sakramentale Segen erteilt wurde und Kirchenchor sowie Männergesangverein im Wechsel für den musikalischen Rahmen sorgten.
Die vielen Freialtäre entlang des Prozessionswegs dokumentierten beeindruckend, dass sich nach wie vor gläubige Walldürner Katholiken intensiv darum bemühen, den Weg des Herrn mit Engagement, innerer Überzeugung und viel Begeisterung zu bereiten und zu begleiten und ihren Glauben öffentlich zu bekennen.
© Fränkische Nachrichten